Mode-Discounter erobert Deutschland – mit neuem Konzept

Nach herausfordernden Jahren wagt die Modekette ein starkes Comeback – mit frischem Konzept, neuem Schwung und großen Plänen.

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Nach Jahren der Unsicherheit wagt Primark den großen Schritt nach vorn. Mit frischem Konzept, klarer Strategie und einem neuen Store in Rostock startet die Kette in eine neue Ära. Der irische Modehändler will beweisen, dass günstige Mode und nachhaltiges Wirtschaften kein Widerspruch sind. Die Eröffnung zeigt, wie ernst das Unternehmen diesen Wandel nimmt – und dass die Erfolgsgeschichte in Deutschland noch lange nicht zu Ende erzählt ist.

Ein Neustart nach schweren Jahren

Es war kein Geheimnis, dass die vergangenen Jahre für Primark schwierig waren. Die Pandemie, sinkende Frequenzen in Innenstädten und ein verändertes Konsumverhalten setzten dem Textilriesen zu. Die Verkaufsflächen waren zu groß, die Kosten zu hoch, die Nachfrage unbeständig. Zwischen 2023 und 2024 zog das Unternehmen die Reißleine – sechs Filialen mussten schließen, darunter bekannte Standorte in Gelsenkirchen, Krefeld und Kaiserslautern.

Gleichzeitig arbeitete das Management an einem neuen Ansatz: kleiner, effizienter, moderner. „Wir haben unsere Ausrichtung erfolgreich verändert“, sagte Sandra Luxem-Bremen, die Geschäftsführerin von Primark in Deutschland und Österreich. Heute zählt das Unternehmen noch 28 Standorte – doch diese sind profitabler denn je. Jeder Quadratmeter soll Umsatz bringen, nicht Fläche um jeden Preis.

Mit dem Store im Rostocker Ostsee-Park will Primark nun zeigen, wie Zukunft aussieht. Auf rund 2800 Quadratmetern präsentiert sich das Konzept in einer reduzierten, klaren Form. Kein überladenes Sortiment, kein Labyrinth aus Gängen. Stattdessen helle Flächen, übersichtliche Zonen und Produkte, die sich an das Lebensumfeld der Kundschaft anpassen.

Der neue Standort ist damit mehr als eine Erweiterung – er ist das Symbol einer Zeitenwende. Die Primark neue Filiale in Deutschland steht für den Versuch, eine Marke zu modernisieren, die in den letzten Jahren ihren Glanz verloren hatte.

Kleiner, smarter, nachhaltiger

Mit dem neuen Konzept verabschiedet sich Primark von seinen XXL-Filialen. Künftig setzt die Kette auf kompaktere Läden zwischen 2500 und 2800 Quadratmetern – barrierefrei, einladend, fokussiert. Das Ziel: effizienter wirtschaften, Kundenerlebnisse verbessern und dabei Kosten senken.

Was sofort auffällt: Das Sortiment wurde gezielt verschlankt. In Großstädten dominieren Fashion-Artikel, während in kleineren Regionen der Fokus stärker auf Basics liegt. Auf Home- und Deko-Produkte verzichtet Primark ganz. Weniger ist hier bewusst mehr.

Ein weiterer Schritt in Richtung Zukunft: Selbstbedienungskassen ersetzen den klassischen Kassenbereich. In Rostock gibt es nur noch vier bediente Kassen, dafür zehn Self-Checkout-Terminals. Wer schnell zahlen will, spart Zeit. Wer Beratung wünscht, findet sie weiterhin.

Auch beim Ladenbau zeigt sich der Wandel. Primark nutzt Einrichtungselemente aus geschlossenen oder verkleinerten Filialen wieder. Das schont nicht nur Ressourcen, sondern signalisiert auch, dass Nachhaltigkeit kein Werbeversprechen ist, sondern Teil des neuen Selbstverständnisses.

Damit hebt sich die Primark neue Filiale in Deutschland von früheren Standorten ab. Sie wirkt moderner, luftiger, klarer. Kunden sollen sich schnell zurechtfinden – und gleichzeitig das Gefühl haben, bewusster einzukaufen.

Expansion mit Maß – und neuen Ideen

Die Eröffnung in Rostock ist erst der Anfang. Zwei weitere Filialen stehen bereits fest: Im Dezember 2025 soll ein Standort in Regensburg folgen, danach einer in Mülheim-Kärlich bei Koblenz. Insgesamt investiert Primark 12,5 Millionen Euro in die drei neuen Stores und schafft rund 150 Arbeitsplätze.

„Die neue Filiale markiert den Punkt, an dem sich unser Unternehmen spürbar gewandelt hat“, so Luxem-Bremen. Tatsächlich wirkt vieles neu: schlankere Prozesse, klare Zielgruppenstrategie, eine Rückbesinnung auf das Wesentliche.

Primark glaubt weiterhin an den stationären Handel. Während viele Wettbewerber auf Online-Modelle setzen, bleibt der Konzern seinen Filialen treu. Der Grund liegt auf der Hand: Die Marke lebt vom Erlebnis, vom Stöbern, vom Anprobieren. Günstige Preise allein reichen nicht. Die Stores sollen wieder Orte werden, an denen Mode greifbar ist – spontan, emotional, direkt.

Damit positioniert sich die neue Primark-Filiale in Deutschland bewusst gegen den Trend der reinen Onlineverkäufe. Das Unternehmen will physische Präsenz als Stärke nutzen. Kompakte Läden in stark frequentierten Lagen sollen die Reichweite erhöhen, ohne das Risiko großer Flächen einzugehen.

Auch das Sortiment spiegelt diesen Fokus wider. Weniger Kollektionen, dafür mehr Aktualität. Jede Woche neue Ware, die sich an Lifestyle-Trends orientiert. Die Kundschaft von heute sucht nicht nach Massenware, sondern nach Auswahl und Abwechslung – zu Preisen, die das Budget schonen.

Zwischen Hoffnung und Skepsis

So viel Aufbruchsstimmung – und doch bleiben Zweifel. Branchenexpertin Judith Scholz von der Beratung Brandtrust sieht in der Strategie zwar einen Schritt in die richtige Richtung, aber noch keinen Befreiungsschlag. „Primark hat seinen Hype verloren“, sagt sie. Verkleinerte Flächen und ein gestrafftes Sortiment seien kein Garant für Begeisterung.

Das Management bleibt gelassen. Nach internen Angaben war das Geschäftsjahr 2023/24 wieder profitabel – zum ersten Mal seit langer Zeit. Die Maßnahmen scheinen zu greifen. Weniger Ballast, mehr Fokus.

Doch der Weg bleibt steinig. Der Markt für günstige Mode ist härter geworden. Onlinehändler, nachhaltige Labels und Secondhand-Plattformen graben klassischen Discountern Marktanteile ab. Umso wichtiger ist es, dass Primark zeigt, was es besser macht.

Die Primark neue Filiale Deutschland soll genau das verkörpern: einen Ort, an dem Preisbewusstsein, Trendgespür und Effizienz zusammenfinden. Wenn das Konzept aufgeht, könnte es als Blaupause für weitere Märkte dienen.

Luxem-Bremen bleibt optimistisch: „Wir glauben an Deutschland als Markt mit Wachstumsperspektive.“ Der Satz klingt nüchtern – aber zwischen den Zeilen steckt Entschlossenheit. Wer einmal auf die Fläche in Rostock tritt, spürt, dass hier tatsächlich ein Neuanfang beginnt.

Zwischen Vergangenheit und Zukunft

Primark hat Fehler gemacht, keine Frage. Zu schnelles Wachstum, zu große Stores, zu wenig Anpassung. Doch das Unternehmen hat gelernt. Heute ist der Discounter schlanker, strukturierter, näher am Kunden.

Mit der Primark neue Filiale im Deutschland in Rostock startet ein Modell, das zeigt, wie Wandel gelingen kann – ohne die Wurzeln zu verlieren. Das Unternehmen bleibt seinem Kern treu: Mode für alle, zu erschwinglichen Preisen. Gleichzeitig öffnet es sich einer Zukunft, in der Nachhaltigkeit, Effizienz und Kundenerlebnis gleichwertig zählen.

Ob das reicht, um an alte Erfolge anzuknüpfen, wird sich zeigen. Doch eines steht fest: Primark ist zurück – und zwar mit mehr Strategie als je zuvor.

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