Mit Spülmaschinentabs die Waschmaschine putzen? Profi klärt auf

Ein Spülmaschinentab in der Waschmaschine klingt verrückt, doch genau dieser Trick sorgt online für verblüffend saubere Ergebnisse.

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Ein Spülmaschinentab in der Waschmaschine – das klingt nach einem Missverständnis, oder? Trotzdem schwören tausende Nutzer im Netz genau darauf. Ein einziger Tab in der Trommel, heiß waschen, und schon soll die Maschine wie neu sein. Klingt simpel, fast zu gut, um wahr zu sein. Doch was steckt wirklich hinter dem viralen Lifehack, und was sagen Fachleute dazu?

Spülmaschinentab Waschmaschine – der vermeintliche Reinigungstrick im Check

Es beginnt mit einem kurzen Video in den sozialen Medien. Eine Person legt einen Spülmaschinentab in die leere Waschmaschine, startet den 90-Grad-Waschgang – und zeigt am Ende stolz eine trübe, braune Brühe im Inneren. Der Kommentar darunter: „Unglaublich, wie viel Dreck da rauskommt!“ Wer das sieht, ist überzeugt: Das muss wirken. Schließlich sieht das Wasser wirklich eklig aus. Doch ob die Maschine danach tatsächlich sauberer ist, ist eine andere Frage.

Viele Menschen greifen zu solchen Tricks, weil sie schnelle Lösungen lieben. Niemand will die Waschmaschine auseinanderbauen oder mit Spezialreinigern hantieren. Ein Tab klingt nach einem cleveren Shortcut. Laut dem Experten Bernd Glassl vom Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel e. V. ist das Ganze aber nicht ganz so spektakulär, wie es aussieht. Er sagt: „Wer regelmäßig korrekt dosiert wäscht, sollte gar keine braune Brühe sehen.“ Was sich da im Video sammelt, sind meist alte Waschmittelreste oder Schmutzpartikel, die sich über Monate abgelagert haben. Der Tab löscht sie nur – er „zaubert“ nichts weg, was nicht schon da war.

Interessant ist, dass die chemische Zusammensetzung von Geschirrspülmitteln und Waschmitteln gar nicht so unterschiedlich ist. Beide enthalten meist Sauerstoffbleiche, also Stoffe, die organische Rückstände zersetzen. Das erklärt, warum der Trick überhaupt funktioniert. Unterschiede gibt es vor allem beim Duft. In Spülmaschinentabs ist kaum Parfüm enthalten, weil niemand will, dass Besteck nach Lavendel schmeckt. Waschmittel hingegen darf – und soll – nach frischer Wäsche riechen.

Was wirklich passiert, wenn der Tab arbeitet

Wer einen Spülmaschinentab Waschmaschine-Trick ausprobiert, löst damit keine Zauberei aus, sondern eine chemische Reaktion. Die Tabs enthalten Stoffe, die Fette und Eiweiße abbauen, Kalk binden und organische Rückstände auflösen. In einer heißen Waschumgebung funktioniert das ähnlich wie in der Spülmaschine. Nur ist der Kontext ein anderer. Der Tab ist für Edelstahl, nicht für Gummi oder Plastikdichtungen entwickelt. Und genau da liegt der Knackpunkt.

Glassl warnt: Wer Produkte entgegen ihrer Bestimmung nutzt, tut das immer auf eigenes Risiko. Schäden seien selten, aber möglich – etwa, wenn Teile der Maschine empfindlich auf bestimmte Bestandteile reagieren. Trotzdem sieht der Experte keine große Gefahr, solange man es nicht übertreibt. Ein leerer Waschgang mit einem Tab schadet der Maschine in der Regel nicht. Auch die Wäsche, die später darin landet, bleibt unbedenklich. Wichtig ist nur: Den Trick nicht als dauerhafte Reinigungslösung sehen, sondern höchstens als gelegentliche Zusatzpflege.

Und was ist mit der braunen Brühe? Sie sieht spektakulär aus, ist aber harmlos. In vielen Fällen handelt es sich einfach um gelöste Seifenreste oder Kalk, der sich über die Jahre angesammelt hat. Wer korrekt dosiert, also weder zu viel noch zu wenig Waschmittel nutzt, wird kaum solche Rückstände finden. Häufiges Unterdosieren sorgt nämlich dafür, dass Fett und Schmutz nicht vollständig gelöst werden. Überdosieren führt dagegen zu Ablagerungen im System. Beides endet irgendwann in dieser bräunlichen Suppe.

Warum gründliche Pflege mehr bringt als jeder Lifehack

Es ist verlockend, einen schnellen Trick zu testen, doch langfristig hilft Routine. Wer seine Maschine regelmäßig pflegt, muss gar nicht zu ungewöhnlichen Methoden greifen. Ein heißer Waschgang mit Vollwaschmittel reicht, um die meisten Rückstände zu beseitigen. Auch Hausmittel wie Natron oder Zitronensäure wirken zuverlässig – solange man sie richtig dosiert. Sie sind sanfter und speziell für diese Zwecke geeignet. Der Spülmaschinentab Waschmaschine-Trick mag kurzfristig beeindruckend wirken, ist aber eher eine Show als echte Wartung.

Die Expertenmeinung ist eindeutig: Regelmäßige Reinigung schlägt Experimente. Dazu gehört auch das Flusensieb, das viele schlicht vergessen. Dort sammelt sich alles, was nicht in die Trommel gehört – von Knöpfen bis zu kleinen Textilfasern. Wer das Sieb regelmäßig reinigt und einmal im Monat einen heißen Leerlauf startet, beugt Gerüchen und Schimmel vor. So bleibt die Maschine nicht nur sauber, sondern hält auch länger.

Trotzdem hat der Trend eine positive Seite: Er erinnert Menschen daran, dass ihre Waschmaschine Pflege braucht. Viele denken, sie reinige sich selbst, was schlicht falsch ist. Durch den Hype um den Spülmaschinentab Waschmaschine-Trick ist das Thema endlich wieder sichtbar geworden. Und wenn das dazu führt, dass mehr Leute ihre Maschine regelmäßig reinigen, ist schon etwas gewonnen.

Zwischen cleverem Hack und riskantem Experiment

Was bleibt also vom großen Internet-Trend? Ein bisschen Wahrheit, ein bisschen Mythos. Der Spülmaschinentab Waschmaschine-Trick funktioniert, aber nur, weil ähnliche Inhaltsstoffe auch in Waschmitteln stecken. Wer ihn hin und wieder anwendet, schadet der Maschine nicht – sollte aber keine Wunder erwarten. Die braune Brühe ist kein Beweis für eine tiefgreifende Reinigung, sondern eher das sichtbare Ergebnis vernachlässigter Pflege.

Am Ende zählt die Regelmäßigkeit. Eine gepflegte Waschmaschine wäscht besser, riecht frischer und verbraucht weniger Energie. Wer dagegen nur ab und zu mit Tricks arbeitet, bekämpft Symptome, nicht die Ursache. Experten empfehlen, lieber auf bewährte Methoden zu setzen – und die Maschine so zu behandeln, wie sie es verdient: als ein Gerät, das täglich Schwerarbeit leistet.

Der Trend hat also seine Berechtigung, aber kein echtes Wunderversprechen. Der Tab kann helfen, Ablagerungen zu lösen, ja. Doch echte Sauberkeit entsteht durch Routine, Aufmerksamkeit und etwas Zeit. Und das ist wohl die ehrlichste Erkenntnis dieses viralen Hypes.

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