Kreuzfahrt: „Weltreise auf ,Aidadiva‘ ist günstiger als Altenheim“

Seit Jahren umkreisen Andrea Gloß und Günther Huth die Welt per Schiff – getrieben von Leidenschaft, Neugier und Fernweh.

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Die Kreuzfahrt Aidadiva Weltreise ist für Andrea Gloß und Günther Huth längst kein Abenteuer mehr, sondern Routine mit Aussicht. Während andere im November die Heizung hochdrehen, beziehen die beiden ihre Kabine auf Deck 6 – ihre zweite Heimat. Zum siebten Mal stechen sie in See, begrüßen Freunde, tauschen Neuigkeiten aus und fühlen sich schon nach wenigen Stunden wie angekommen. Für sie ist das Leben auf dem Meer günstiger, geselliger und schlicht erfüllender als jeder Alltag an Land.

Immer unterwegs: Ein Paar lebt den Traum auf See

Zwei Stunden sind vergangen, seit Andrea Gloß und Günther Huth an Bord der „Aidadiva“ gegangen sind. Koffer ausgepackt, ein kurzes Mittagessen – und schon haben sie auf dem Weg zum Pooldeck die ersten 50 Bekannten getroffen. Wer die beiden kennt, weiß: Es wäre eine Überraschung gewesen, wenn sie nicht dabei gewesen wären. Seit Jahren sind sie fester Bestandteil jener Gemeinschaft, die jedes Jahr im Herbst mit Aida Cruises zur großen Weltreise aufbricht.

Am 10. November legte die „Aidadiva“ in Hamburg ab – Ziel: eine 133-tägige Reise rund um den Globus. Ihr offizieller Heimathafen liegt in Rostock-Warnemünde, doch die eigentliche Heimat der beiden Hessen ist längst schwimmend. „Wir waren schon bei der ersten Aida-Weltreise 2017 dabei“, erzählt Andrea. Dann zählt sie die Jahre auf: 2018, 2019, Corona-Pause, 2022 mit MSC, seit 2023 wieder Aida. 2026 ist bereits gebucht. Man spürt, hier reden keine Urlauber, sondern echte Seenomaden.

Günther lacht, als er sich an seine Skepsis erinnert. „Zwei Wochen auf einem Schiff, das konnte ich mir früher nicht vorstellen.“ Doch Andrea ließ nicht locker. Australien war das Ziel, und so wagten sie es – zunächst mit einer sechswöchigen Kreuzfahrt von Venedig nach Singapur. Danach war alles klar: Das Meer hatte sie gewonnen. Heute buchen sie jedes Mal dieselbe Innenkabine auf Deck 6, immer ohne Balkon, immer mit Frühbucherrabatt. „Wir sind sowieso den ganzen Tag unterwegs, da brauchen wir keinen Wasserblick“, sagt Andrea trocken.

Kreuzfahrt Aidadiva Weltreise: Luxus, Routine und klare Prioritäten

Die Kreuzfahrt Aidadiva Weltreise ist kein Schnäppchen, aber für die beiden trotzdem erschwinglicher als man denkt. Eine Innenkabine für über vier Monate kostet sie zusammen rund 33.000 Euro – inklusive Vollpension, Shows, Sportkursen und einer Aussicht, die unbezahlbar ist. „Weltreise auf der Aidadiva ist billiger als dieselbe Zeit in einem deutschen Altenheim“, meint Günther mit einem Schmunzeln. Und er hat recht: Ein Pflegeplatz in Hamburg schlägt im Schnitt mit 3.200 Euro im Monat zu Buche, während sie auf See knapp 3.700 zahlen – inklusive Abenteuer, Gesellschaft und Meeresrauschen.

Ihr Alltag ist klar strukturiert. Morgens die „Meile Aida“ – drei Runden ums Schiff –, danach Fitnesskurs, später ein Treffen im Theatrium oder eine Lesestunde am Pool. Der Ton unter den Passagieren ist herzlich, ungekünstelt, fast familiär. „Wir kennen so viele hier, das fühlt sich an wie Nachbarschaft auf See“, sagt Andrea. Über 2.000 Passagiere reisen mit, die meisten über 60, viele Wiederholungstäter wie sie.

Die Aida-Crew behandelt sie längst wie alte Freunde. Wer das Bordleben kennt, weiß, wie schnell hier eine Gemeinschaft entsteht. Die langen Seetage sind gefüllt mit Sport, gutem Essen, Gesprächen und diesen stillen Momenten, wenn die Sonne über dem Horizont versinkt. „Wir nutzen keinen Aufzug“, sagt Andrea mit einem Augenzwinkern. „Das ist unser Fitnessprogramm.“

Zwischen New York und Kapstadt: Momente, die bleiben

Die Kreuzfahrt Aidadiva-Weltreise ist mehr als nur Urlaub – sie ist ein Rhythmus, der das Leben der beiden bestimmt. 133 Tage voller Häfen, Kulturen, Wiedersehen und Erinnerungen. In Südafrika steigen sie drei Tage aus, reisen durchs Land, bevor sie wieder an Bord gehen. Safari, Sonne, Staub – Andrea zeigt stolz ein Video von einer Giraffe, die neugierig hinter einem Busch auftaucht.

Günther schwärmt von New York, wo die „Aidadiva“ direkt vor der Freiheitsstatue vorbeifährt. „Das ist ein Gänsehautmoment“, sagt er. Und das will etwas heißen für jemanden, der schon Dutzende Weltstädte vom Deck aus gesehen hat. Der erste große Höhepunkt liegt bereits hinter ihm: sein 70. Geburtstag, gefeiert mitten auf dem Atlantik. Andrea, Jahrgang 1952, lächelt verschmitzt. „Meiner war früher im Jahr. Jetzt ist er dran.“

An Bord herrscht eine besondere Atmosphäre. Praktische Kleidung, offene Gesichter, kein Protz. Eine Gemeinschaft, die sich versteht, weil sie dieselbe Leidenschaft teilt. Man grüßt sich, man hilft einander, man kennt sogar die Namen vieler Crewmitglieder. Über die Jahre ist aus anonymem Reisen ein Wiedersehen geworden – mit Menschen, die das gleiche Lebensgefühl teilen: Freiheit, Meer, Bewegung.

Nach der Reise ist vor der Reise

Nach über vier Monaten auf See werden Andrea und Günther kaum Zeit haben, anzukommen. „Dreieinhalb Wochen zu Hause, dann geht’s wieder los“, sagt Andrea. Drei einwöchige Kreuzfahrten haben sie bereits gebucht – direkt hintereinander. Es ist ihr Rhythmus, ihr Leben. Kein Stillstand, keine Langeweile, kein Alltag.

Die Kreuzfahrt Aidadiva Weltreise ist für sie kein Luxusprojekt, sondern eine Lebensphilosophie. Sie zeigt, dass Reisen im Alter mehr sein kann als Erholung – nämlich ein bewusster Entschluss, das Leben aktiv zu gestalten. „Wir haben gearbeitet, gespart und jetzt genießen wir“, sagt Günther schlicht.

An Bord verzichten sie auf Überfluss. Kein Balkon, keine Suite, keine teuren Extras. Dafür Bewegung, Begegnungen und das Gefühl, noch einmal jung zu sein, wenn das Schiff den Hafen verlässt. „Man braucht gar nicht viel“, meint Andrea. „Nur das Meer, ein bisschen Sonne und Zeit füreinander.“

Und wenn man sie fragt, warum sie das immer wieder tun, antwortet Günther ohne Zögern: „Weil wir da draußen leben.“

Die Kreuzfahrt Aidadiva Weltreise ist für viele ein Traum – für dieses Paar längst Realität. Und während draußen die Wellen gegen den Bug schlagen, sitzen Andrea und Günther auf Deck 6, trinken Kaffee und wissen: Das ist ihr Zuhause, irgendwo zwischen Himmel und Meer.

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