Geheimes Juwel vor Berlin: Dieser Ort lohnt sich für einen Herbst-Ausflug

Nur eine kurze Bahnfahrt von Berlin entfernt wartet Bernau – perfekt für Stadtflair, Radtouren und entspannte Stunden am See.

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Nur eine halbe Stunde von der Hauptstadt entfernt wartet ein Ziel, das Geschichte und Natur auf besondere Weise verbindet. Bernau bei Berlin Sehenswürdigkeiten stehen für Kontraste – zwischen mittelalterlicher Stadtmauer und DDR-Plattenbau, zwischen Kopfsteinpflaster und Seeufer. Hier lässt sich der Tag mit Stadtbummel, Fahrradtour und Picknick am Wasser füllen. Und wer einfach nur durchatmen will, findet genau die richtige Mischung aus Kultur und Entschleunigung.

Mittelalter trifft Moderne: ein Spaziergang durch die Altstadt

Wer Bernau betritt, spürt sofort: Diese Stadt hat Schichten. Hinter den Toren beginnt eine Reise durch Jahrhunderte. Die Altstadt ist kompakt, charmant, etwas rau – und voller Spuren, die an vergangene Zeiten erinnern.

Rund 1.200 Meter Stadtmauer umschließen noch heute den historischen Kern. Die Mauer stammt aus dem 13. Jahrhundert und ist eine der am besten erhaltenen in Brandenburg. Wo einst Wälle und Gräben Schutz boten, flanieren heute Spaziergänger im Schatten alter Linden. Im 19. Jahrhundert verwandelte man die Anlage in eine Promenade, die heute zu den beliebtesten Orten für Einheimische und Besucher zählt.

Zu den bekanntesten Bernau bei Berlin gehören das Steintor und die St.-Marien-Kirche. Das Steintor, einst eines von drei Stadttoren, markiert das östliche Ende der Altstadt. Heute beherbergt es das Heimatmuseum, in dem sich Geschichte zum Anfassen findet. Nur wenige Schritte weiter ragt die St.-Marien-Kirche in den Himmel – eine spätgotische Hallenkirche aus rotem Backstein. Ihr Flügelaltar wird der Werkstatt Lucas Cranachs zugeschrieben und ist einer der kunsthistorischen Schätze der Region.

Ein besonderes Stück Vergangenheit ist auch das Kantorhaus. Der Fachwerkbau von 1583 gilt als ältestes Wohnhaus der Stadt. Früher lebten hier Organisten und Kantoren, heute erzählen Ausstellungen vom musikalischen Erbe Bernaus. Die knarzenden Dielen, die niedrigen Decken – sie transportieren das Gefühl vergangener Jahrhunderte, als Bernau noch eine kleine, von Handwerkern geprägte Stadt war.

Geschichte mit Ecken und Kanten: DDR-Erbe und neuer Aufbruch

Wer auf der Stadtmauer entlangschlendert, entdeckt schnell den Wechsel zwischen Alt und Neu. Bernau ist keine Stadt, die sich in eine glatte Kulisse verwandelt hat – und genau das macht sie interessant. In den 70ern rückte die DDR Bernau ins Rampenlicht – als Vorzeigestadt für sozialistischen Städtebau. Dafür fielen etliche historische Fachwerkhäuser der Abrissbirne zum Opfer. Wo einst schiefe Balken und Kopfsteinpflaster das Stadtbild prägten, wuchsen Plattenbauten in den Himmel – direkt im Herzen der Altstadt.

Heute steht diese Mischung aus Mittelalter und Moderne selbst auf der Liste der Bernau bei Berlin Sehenswürdigkeiten. Zwischen sanierten Giebelhäusern und schlichten Wohnblöcken zeigt sich, wie sich Geschichte weiterentwickelt, ohne vergessen zu werden. Auf den ersten Blick wirkt es seltsam, beim zweiten entfaltet es eine unerwartete Faszination.

Besonders lebendig wirkt der Marktplatz mit seinen Cafés und kleinen Läden. Hier lässt sich gut beobachten, wie die Stadt ihren eigenen Rhythmus gefunden hat – langsam, freundlich, ohne Großstadthektik. Wer mag, folgt dem Rundweg entlang der Stadtmauer. Etwa eine Stunde dauert der Spaziergang, gespickt mit Infotafeln, alten Türmen und Ausblicken in gepflegte Gärten.

Nicht weit entfernt steht das neue Mühlentor. Es wurde 2013 an der Stelle errichtet, an der einst eines der alten Stadttore stand. Ein Symbol für das moderne Bernau – traditionsbewusst, aber offen für Neues.

Auf zwei Rädern ins Grüne: Vom Bahnhof bis zum Liepnitzsee

Wer nach Kultur noch Bewegung sucht, sattelt in Bernau am besten auf. Die etwa zehn Kilometer bis zum Liepnitzsee eignen sich perfekt für eine entspannte Fahrradtour. Schon kurz hinter der Stadtgrenze taucht man in den Naturpark Barnim ein. Wälder, Wiesen und Kiefern prägen das Bild – selbst im Herbst liegt noch ein Hauch von Sommer in der Luft.

Nach etwa 30 bis 45 Minuten erreicht man den Liepnitzsee, einen der klarsten Seen Brandenburgs. Das Wasser schimmert türkis, die Ufer sind naturbelassen, und wer Glück hat, erwischt einen Platz direkt am Holzsteg. Auf der kleinen Insel Großer Werder, die mit einer Fähre erreichbar ist, lässt sich wunderbar picknicken.

Der See ist längst mehr als nur ein Naherholungsziel – er gehört zu den stillen Bernau bei Berlin Sehenswürdigkeiten, die man nicht in jedem Reiseführer findet. Wer einmal im warmen Licht der Nachmittagssonne hier sitzt, versteht, warum so viele Berliner am Wochenende genau diesen Ort ansteuern.

Tipp für die Anreise: Die S-Bahn-Linie S2 fährt in etwa 30 Minuten vom Zentrum Berlins bis nach Bernau. Noch schneller ist der Regionalexpress RE3. Vom Bahnhof sind es nur wenige Minuten bis zur Altstadt – perfekt für spontane Ausflüge. Fahrräder dürfen mit, ein extra Ticket reicht.

Kleine Stadt, große Vielfalt: Warum sich Bernau lohnt

Bernau überrascht. Vielleicht liegt es daran, dass hier auf kleinstem Raum alles zusammenkommt – Geschichte, DDR-Charme, Natur und glasklare Seen. Es ist ein Ort, der sich nicht in ein Etikett pressen lässt.

Die Bernau bei Berlin Sehenswürdigkeiten erzählt Geschichten, die weit über ihre Mauern hinausgehen – von Handel und Handwerk, Glauben und Musik, Umbrüchen und Neubeginn. Und genau das macht sie spannend.

Wer die Stadt besucht, sollte sich Zeit nehmen. Für den Rundgang auf der Stadtmauer. Und für den Blick vom Steintor in die Gassen. Für das Rauschen der Blätter im Stadtpark. Und für den Moment, wenn das Fahrrad am See zum Stillstand kommt und man spürt, dass man angekommen ist – mitten in Brandenburgs Vergangenheit und Gegenwart zugleich.

Ob Tagesausflug, Wochenendtrip oder spontaner Abstecher – Bernau bietet genug Stoff für Entdecker. Vielleicht liegt gerade darin sein Reiz: Es ist keine Stadt, die sich aufdrängt, sondern eine, die sich entdecken lässt. Schritt für Schritt, Turm für Turm, Welle für Welle.

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