Der große Lebkuchen Test der ARD hat es in sich: Sechs beliebte Marken wurden verkostet, bewertet und im Labor untersucht – mit teils überraschendem Ergebnis. Zwei Discounter schnitten erschreckend schlecht ab, während eine Bio-Marke die Jury auf ganzer Linie überzeugte. Wer zur Weihnachtszeit also nicht nur auf den Preis, sondern auch auf den Geschmack achten will, sollte genauer hinsehen. Und ja, die Ergebnisse zeigen: Lebkuchen ist nicht gleich Lebkuchen.
Der große Lebkuchen Test: Sechs Marken, ein klarer Gewinner
Im WDR-Format „Markt“ stellten sich sechs Sorten Nürnberger Oblaten-Lebkuchen dem Urteil einer fachkundigen Jury. Konditormeisterin Theresa Knipschild und die Patissiers Liv Schlüter und Florian Scheithe prüften alles – von der Optik über den Duft bis zur Konsistenz. Parallel analysierte ein unabhängiges Labor, ob Schadstoffe oder Rückstände enthalten waren. Getestet wurden die Eigenmarken von Aldi, Lidl und Edeka sowie Produkte von Weiss, Wicklein und Rewe Bio.
Die Auswahl deckte alle Preisklassen ab: von günstigen 2,29 Euro bei Aldi bis zu stolzen 4,99 Euro für die Bio-Variante von Rewe. Der Lebkuchen Test startete mit klaren Kriterien – Geschmack, Textur, Gewürzabstimmung und Qualität der Zutaten. Schon beim ersten Bissen zeigten sich Unterschiede, die größer kaum hätten sein können.
Besonders spannend: Das Labor gab Entwarnung. Keine der getesteten Sorten überschritt die Richtwerte für Acrylamid oder enthielt Schimmelpilzgifte. Gesundheitlich unbedenklich – geschmacklich aber mit großen Schwankungen. Und genau hier trennten sich die Spreu vom Weizen – oder besser gesagt: der Lebkuchen vom trockenen Keks.
Wenn’s staubt statt duftet – die schwachen Kandidaten im Test
Die größten Enttäuschungen kamen ausgerechnet aus den Discounter-Regalen. Sowohl Aldi als auch Lidl kassierten im Lebkuchen Test eine klare Absage. „Zu trocken, zu wenig Aroma, kaum Gewürzduft“, lautete das Urteil der Experten. Der Aldi-Lebkuchen habe fast keinen Geruch, der von Lidl knuspere mehr wegen der Oblate als wegen der Schokolade. Zwei Produkte, die die Tester lieber auf dem Teller liegen ließen.
Auch die traditionsreiche Marke Wicklein, bekannt als älteste „Lebküchnerei“ Deutschlands, konnte das Ruder nicht herumreißen. Der Geschmack sei überlagert von Karamellsirup und kandierten Orangenschalen. „Man schmeckt kaum noch den eigentlichen Lebkuchen“, fasste Knipschild zusammen. Damit landete Wicklein auf dem letzten Platz – bitter für ein Unternehmen, das sich mit Tradition schmückt.
Edeka erreichte immerhin das Mittelfeld. Feuchter als die Discounterware, doch die Gewürzmischung fiel durch. Zu viel Nelke, zu wenig Balance – ein Fehler, den Kenner sofort schmecken. Die Tester waren sich einig: solide, aber kein Genussmoment.
Die ARD zeigte im Beitrag eindrucksvoll, wie stark Preis und Qualität auseinandergehen können. Denn teurer bedeutet nicht automatisch besser – aber billig schmeckt in diesem Fall leider genau so.
Die Sieger im Geschmack: Wer überzeugt, wer begeistert
Ganz anders präsentierten sich die beiden Spitzenreiter im Lebkuchen Test. Die Marke Weiss – Teil des Lambertz-Konzerns – überzeugte mit einer gelungenen Kombination aus Nüssen, Kernen und einer dezenten Würze. Die Tester lobten das ausgewogene Verhältnis von Süße und Frucht, die feine Struktur und das angenehme Mundgefühl. „Diesen Lebkuchen würden wir Gästen servieren“, hieß es unisono aus der Jury.
Noch besser schnitt nur der Rewe Bio Oblaten-Lebkuchen ab. Schon beim Öffnen der Verpackung entfaltete sich ein intensiver Duft nach Zimt und Honig. Die Konsistenz: weich, fast cremig. Die Gewürze: harmonisch, ohne aufdringlich zu wirken. Im Mund löst sich der Lebkuchen sanft auf, die Fruchtstücke und Nüsse wirken frisch. Einziger Haken: Mit 4,99 Euro pro Packung ist er das teuerste Produkt im Test – aber laut Experten jeden Cent wert.
Interessant ist auch die Zutatenliste: REWE Bio setzt auf wenige, hochwertige Komponenten – ohne unnötige Zusatzstoffe. Das gefiel nicht nur den Testern, sondern auch den Zuschauern, die das Ergebnis in den sozialen Medien rege diskutierten.
Im Vergleich zur Konkurrenz punktet Rewe Bio mit handwerklicher Anmutung, während viele der günstigeren Sorten industriell und lieblos wirken. Im Lebkuchen Test bewies sich einmal mehr: Qualität schmeckt man sofort – und sie kostet eben auch etwas mehr.
Was der Test über unseren Geschmack verrät
Die Ergebnisse des Lebkuchen Test zeigen, wie unterschiedlich Konsistenz und Aroma bei scheinbar identischen Produkten sein können. Dabei spielt nicht nur der Preis eine Rolle, sondern vor allem die Zutaten und die Zubereitung. Feuchtigkeit, Nüsse, Zitronat, Honig – jedes Detail beeinflusst, ob ein Lebkuchen duftet oder staubt.
Konditormeisterin Knipschild erklärte im WDR-Beitrag, dass viele industrielle Lebkuchen durch zu starkes Backen und zu lange Lagerung austrocknen. Hinzu kommt ein hoher Zuckeranteil, der den Geschmack betäubt. Handwerklich hergestellte Produkte wie Weiß oder Rewe Bio setzen dagegen auf natürliche Aromen und schonende Verarbeitung. Das Ergebnis: mehr Tiefe, mehr Duft, mehr Lebkuchen.
Interessant ist, dass die ARD nicht nur Geschmack, sondern auch Sicherheit getestet hat. Denn jedes Jahr tauchen in sozialen Medien Berichte über Schadstoffe oder Schimmel in Weihnachtsgebäck auf. Der Test brachte hier Beruhigung: Keine der getesteten Sorten überschritt die EU-Richtwerte. Lediglich ein Produkt, das nicht Teil der ARD-Untersuchung war – der Bio-Elisenlebkuchen von Rosengarten – fiel bei der Stiftung Warentest durch, weil es zu viel Acrylamid enthielt.
Wer also beim Einkauf auf Qualität achten möchte, hat nun eine Orientierung. Und wer bislang glaubte, alle Lebkuchen schmecken gleich, weiß jetzt: Der Unterschied kann im Detail liegen – und manchmal auch im Preis.
Nicht jeder Lebkuchen ist ein Genussmoment
Der große Lebkuchen Test der ARD macht deutlich: Zwischen liebevoll gebackener Handwerksware und industrieller Massenproduktion liegen Welten. Während Discounter-Produkte wie Aldi und Lidl enttäuschen, überzeugen Marken wie Weiss und vor allem Rewe Bio mit Geschmack, Textur und Qualität.
Die Tester haben gezeigt, dass Weihnachtsgenuss mehr ist als Zucker und Schokolade – er braucht Sorgfalt, gute Zutaten und Fingerspitzengefühl. Und wer bereit ist, etwas mehr zu investieren, bekommt dafür ein echtes Stück Adventstradition.
Denn mal ehrlich: Wenn schon Kalorien, dann bitte in bester Qualität.