Kampfjets für 1 Euro: Darum verschenkten die Niederlande 18 F‑16‑Jets symbolisch an Rumänien

Für nur einen Euro wechselten 18 Kampfjets den Besitzer – doch die Geschichte dahinter ist brisant.

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Stellen Sie sich vor, alte ­F‑16 Fighting Falcon – genauer gesagt: F‑16 Kampfjets – bekommen in Europa ein neues Leben – und zwar nicht nur zum Ausschlachten, sondern als Teil einer strategischen Win‑Win‑Situation. Das klingt fast wie Film, ist aber Realität: Ein symbolischer Verkauf, ein Trainingseinrichtung‑Projekt mit Blick nach Osten und ein klares Signal für europäische Sicherheitskooperation. Im Folgenden schauen wir uns an, wie dieser Schritt zustande kam, was er für die beteiligten Länder bedeutet – und wie F‑16 Kampfjets in diesem Geflecht eine Schlüsselrolle übernehmen.

Die Rolle der F‑16 Kampfjets in Europa

Alte Plattformen wie die F‑16 Kampfjets stehen in Europa vor der Ausmusterung – aber genau das schafft neue Chancen. Die Niederlande hatten bereits 18 dieser Jets für das gemeinsame Trainingszentrum zur Verfügung gestellt. Mit dem Verkauf bzw. der Übergabe werden sie nun offiziell rumänischer Besitz – für symbolische 1 Euro. Für Rumänien heißt das: Weg vom sowjetischen Erbe, hin zu NATO‑kompatibler Technologie mit den F‑16 Kampfjets. Und die können nicht nur trainieren – sie inkludieren logistischen Support und Wartung, der vorher kaum vorhanden war.

Trainingszentrum in Rumänien

In Rumänien bei der Baza Aeriană 86 Borcea nahe Fetești liegt das neue Trainings‑Hauptquartier für die F‑16 Kampfjets. Es heißt European F‑16 Training Center (EFTC) und wurde 2023 eingerichtet, zunächst für rumänische Piloten, später erweitert auf ukrainische. Die Idee: Standardisierte Ausbildung für NATO‑Partner auf Flugzeugen, die ohnehin ersetzt werden – F‑16 Kampfjets also nicht einfach alt, sondern nützlich im Ausbildungskontext.

Dass das Zentrum funktioniert, zeigt sich darin, dass rumänische Verteidigungsminister die Einrichtung als Dreh‑ und Angelpunkt bezeichnet haben – ein Schritt weg vom Einzelstaat‑Denken hin zur multinationalen Nutzung.

Symbolischer Verkauf & strategischer Kontext

Die Übergabe der F‑16 Kampfjets von den Niederlanden an Rumänien erfolgte für 1 Euro – plus etwa 21 Mio. Euro Mehrwertsteuer für das Logistikpaket. Dieser symbolische Preis sagt viel aus: Es geht weniger um Geld als um Wirkung. Die Niederlande schaffen Platz für neue Jets der fünften Generation, Rumänien etabliert sich als Ausbildungs‑Hub, und die umliegende Region bekommt stabileren Zugriff auf modernere Luftfahrttechnik.

Die Hintergründe: Viele europäische Staaten steigen um auf die F‑35 Lightning II und reduzieren deshalb den Einsatz der F‑16 Kampfjets. Rumänien nutzt diese Lücke und übernimmt die Jets – das macht wirtschaftlichen und strategischen Sinn. leichzeitig zeigt dies, wie ausrangierte moderne Technik sinnvoll weiterverwendet werden kann – statt verstaubter Altbestand zu bleiben.

Bedeutung für Ausbildung, NATO‑Kooperation und Sicherheit

Die F‑16 Kampfjets leisten heute mehr als „nur“ Trainingsplattformen: Sie verbinden Ausbildung, Kooperation und strategische Präsenz. Im EFTC lernen ukrainische und rumänische Piloten gemeinsam, ground‑crew arbeitet nach NATO‑Standards, Wartungsteams werden eingebettet. Das bedeutet: Rumänien wird zur Drehscheibe für ganz Europa – für Staaten, die bereits F‑16 einsetzen oder künftig einsetzen wollen.

Für die Ukraine verschiebt sich damit das Kräfteverhältnis ein Stück. Die Piloten können auf standardisierten Plattformen üben – mithilfe der F‑16 Kampfjets – und sich so auf moderne Luftkampftechnik vorbereiten. Zudem signalisiert die Aktion: Bündnisfähigkeit zeigt sich nicht nur in Neubeschaffung, sondern auch in cleverer Nutzung vorhandenen Potenzials.

Aus strategischer Sicht stärkt Rumänien damit seine Luftverteidigungs‑ und Ausbildungsfähigkeit – und gleichzeitig wird die Ostflanke der NATO sichtbarer. Die Jets tragen damit eine doppelte Rolle: Betrieb als Trainingsgerät und Beitrag zur Bündnisverteidigung zugleich.

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